674 Seiten 1004 Abbildungen Deutsch Gebundene Ausgabe 3100 g 27 x 20 cm
Kunst
Perle für Perle II
Perltaschen aus München und Wien 1910-1935
von Sabina B. Schürenberg
Die Perlstrickerei ist ein weitgehend vergessener, einst sehr erfolgreicher textiler Industriezweig. In den 1920er Jahren erreichte er seinen Höhepunkt. Erfolgreiche Unternehmen in München und Wien spezialisierten sich auf die Anfertigung erlesener Perltaschen für den überseeischen Export. Es waren Accessoires für die modebewusste Dame der Roaring Twenties. Die Luxusartikel sind heute geschätzte und äußerst attraktive Sammlerstücke.
Ein Großteil der Taschen besticht durch Bildmotive, die zeitgenössischer Druckgraphik entstammten. Es waren Souvenirartikel, die lieb gewonnene Erinnerungen an eine einmalige Reise nach Europa in changierender Farbenpracht festhielten. Der Zusammenführung von Vorlage und Produkt, ein in der Forschung weitgehend unberücksichtigter Aspekt, ist daher besondere Aufmerksamkeit gewidmet.
Langjährige Recherchen ermöglichten die Biographien von fünf Unternehmern in München und Wien, deren Erfolgsgeschichten während des 2. Weltkrieges abrupt endeten. Das Schicksal der drei österreichischen Produzenten konnte dank der Online gestellten Daten der Jüdischen Gemeinde Wien geklärt und ihr weiterer Lebensweg nach Kriegsende verfolgt werden. Die Rekonstruktion der Sortimente durch Bildbeiträge privater Sammler und die Verknüpfung mit den Vorlagen waren ein besonders reizvolles und im Einzelfall überraschendes Sujets.
Die ausgewählten Beiträge der amerikanischen Mitglieder der Antique Purse Collector’s Society (APCS) reflektieren in wirkungsvoller Weise die wichtigsten Eigenschaften, mit denen die Exportware die damaligen Kundinnen in Übersee zu bezaubern vermochte und die die anhaltende Faszination bei den heutigen Sammlern erklären: Qualität, Eleganz und Exklusivität.
Ein Buch für Sammler, Museen, Auktionshäuser, Händler und Modebewusste.
Sabina B. Schürenberg, geb. 1953, studierte Ethnologie und Geschichte an der FU Berlin. Sie ist Autorin des Ausstellungskataloges »Glasperlarbeiten. Taschen und Beutel«, der 1998 ihre Ausstellung in Schwäbisch Gmünd begleitete. Ausstellungsstationen waren Amsterdam, Cloppenburg, Hagen, Merseburg und Zons. Weitere Artikel erschienen zu Spezialthemen der Perlstrickerei. Die nochmalige Beschäftigung mit dem Thema in »Perle für Perle« basiert auf der Materialfülle der auf Online-Auktionen gestellten Aufrufe, den Ergebnissen eigener Feldforschung und bislang unbekannter Firmenunterlagen.
Schlagwörter:
Perltaschen – Gestrickte Eleganz; Unverzichtbare Accessoires; Geschmackvolle Modeartikel für die stilbewusste Dame; Exportschlager der 1920er Jahre; Mode- und Designgeschichte; Attraktive und erlesene Sammlerstücke; München – Künstler und Kunstgewerbler; Wien – Jüdisches Unternehmertum; Perlstrickerei – erfolgreicher Zweig der Textilindustrie; Modeartikel in unvergänglicher Farbenpracht