Dieser Roman ist sowohl Index zum Leben als auch Glossar zum Werk des Autors. Er stellt die autofiktionale Darstellung des Lebensalters von Mitte zwanzig bis Mitte dreißig dar. In zehn Kapiteln sind alphabetische Randwörter und Reizworte eingebettet, deren Zufälligkeit überraschende Effekte herstellt, auch um neue Perspektiven zu entwickeln. Der umgestülpte Zettelkasten wirkt willkürlich und doch erläuternd. Zudem sind Informationen über die Lebenszeit nach den verhandelten Registerjahren enthalten. Zehn Einschubtexte stellen selbständige Prosatexte und narrative Betrachtungen in Opposition zum Haupttext. Im Rahmen des auf zehn Bände projektierten Erzählzyklus »Eine Neue Welt« stellt der vorliegende Romantext »Berlin« als dessen erster Band die Eröffnung dieser Chronologie dar. Der Romantext ist zugleich ein Register über die Jahre 1991 bis 2000, was in diesem Fall das Leben nach dem Fall der Mauer in Berlin meint.
Michael Fisch ist Schriftsteller und Literaturwissenschaftler. Nach Aufenthalten in Berlin (1988-2000), in Hamburg (2001-2004) und erneut in Berlin (2005-2008) lebte und arbeitete er in Tunis (2008-2011), in Kairo (2012-2018) und in Jerusalem (2018-2024). Zahlreiche Reisen führten ihn nach Jordanien und Palästina, in den Libanon und in den Oman, nach Marokko und Tunesien. Er publizierte fast achtzig Bücher, darunter Gedichtbände, Romane und Übersetzungen.
»BERLIN oder Der Verlust der Zeit« ist sein fünfter Roman. Der vorliegende Roman erscheint zugleich als erster Band im Rahmen des Erzählzyklus »Eine Neue Welt«. Bislang sind die Bände »JORDAN oder Der Verrat der Freundschaft« (Band II, 2022), »PLURAL oder Die Vervielfältigung des Ich« (Band III, 2013), »KHAMSA oder Das Wasser des Lebens« (Band V, 2010) und »VIKTOR oder Die Variation der Schrift« (Band VII, 2019) erschienen. Das auf zehn Bände angelegte Erzählprojekt reflektiert auf Fragen nach pluraler Identität und transkultureller Reisebewegung.
Berlin; Hamburg; Köln; Kunst; Literatur; Musik; Freie Universität Berlin; Wissenschaft; Register; Roman